Prof. Otto Beckmann

1908 – 1997

Otto Beckmann was one of the most versatile Austrian artists after 1945. His work includes sculptures, graphics, enamel works, photographs, films, poetry, stories and theoretical treatises.

In seiner künstlerischen Spannweite erinnert er an die Multitalente der Jahrhundert­wende wie Kolo Moser und Josef Hoffmann.
Peter Chrastek, In Memorian Otto Beckmann, Vernissage 4/97

Er zählt zu den Pionieren der Computerkunst und Medienkunst. Er gründete 1966 die Arbeitsgruppe „ars intermedia“, eine Kooperation zwischen dem Künstler Otto Beckmann und Technikern der Technischen Universität Wien. Nach seinen künstlerischen Vorstellungen baute sein Sohn Oskar Beckmann einen Ateliercomputer, der 1970 in Betrieb ging. Der Ateliercomputer diente Otto Beckmann als intelligibles Werkzeug.

Otto Beckmann - zur Person
Otto Beckmann mit Plexiglasfigur

Seine Werke bewegen sich zwischen Technik und Vision, zwischen Magie und Mathematik, zwischen Irrationalität und Rationalität.
Peter Weibel, in “Otto Beckmann – Zwischen Mystik und Kalkül”, Peter Peer, Peter Weibel (Hg.), 2008

Vielen Werken liegt ein Algorithmus, ein mathematischer, rationaler Schlüssel zugrunde. Er folgte diesem Algorithmus aber nicht immer vollständig, sondern erlaubte sich Modifikationen als künstlerische Freiheit.

Geboren 1908 in Wladiwostok, Russland, flüchte seine Familie 1922 nach Österreich. 1925 erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft. Er hatte als einer der wenigen Künstler sowohl eine technische als auch eine künstlerische Ausbildung. Nach der Gesellenprüfung als Mechaniker, maturierte er 1931 an der Höheren Technischen Lehranstalt, Zweig Holzindustrie in Mödling. 1941 schloss er die Akademie der Bildenden Künste als Akademischer Bildhauer ab. Von 1941 bis 1944 unterrichtete er als Lehrer an der Kunstgewerbeschule in Krakau. Ab 1945 war er in Wien als freischaffender Künstler tätig. 1951 wurde er Mitglied der Wiener Secession. Er verstarb 1997 in Wien.

2005 gründete sein jüngster Sohn, Richard Beckmann das Archiv Otto Beckmann.